Wuppertal. Beim rassistisch motivierten Massaker in Hanau mit elf Toten durch den vermutlich schizophrenen Rechtsradikalen Tobias R. gibt es eine Verbindung nach Wuppertal. Der 43-Jährige, der auch seine Mutter getötet und anschließend Selbstmord begangen hat, nahm nach Angaben der "Kurtz Detektei" bereits am 17. Juni 2019 Kontakt zu dem Unternehmen auf, das ein Büro auf dem Barmer Werth betreibt. Das bestätigte Inhaber Patrick Kurtz am Freitag (21. Februar 2020) gegenüber der Wuppertaler Rundschau.
Das Ziel von R. sei es offenbar gewesen, mit deren Hilfe "Kontakte nach ganz oben" zu Behörden und Regierungsstellen zu bekommen. Ihm war wohl bekannt geworden, dass die Detektei intensiv mit Behörden zusammenarbeite. R. erhoffte sich demnach davon direkten Zugang zu den Chefs von Regierungsstellen, die ihn bei der Bekämpfung von Geheimorganisationen aus seinen Verschwörungstheorien unterstützen sollten.
Diese Verschwörungstheorien hatte er in den sozialen Netzwerken präsentiert. So gebe es eine übermächtige internationale Organisation, die nicht nur Regierungen, sondern auch Bürger auf das Heftigste manipulieren würde, ohne dass diese es merken würden. Er selbst behauptete auch, sein Gehirn wäre im Schlaf angezapft worden. Seine großartigen Ideen seien danach als Hollywood-Blockbuster vermarktet worden, so sei er um seine Schöpfungen betrogen worden. Mit einem Freund, mit dem er Gedankengut austauschte, habe er noch viele weitere Beweise für obskure Verschwörungen gesammelt – diese seien nicht ernst genommen worden. Von Juni bis 23. September 2019 habe er dann, so die Aussage des Inhabers, die "Kurtz Detektei" in Wuppertal mit Telefonaten überzogen, sei aber dort genauso regelmäßig auf Ablehnung gestoßen. Patrick Kurtz: "Solche Theorien werden uns unglaublich oft präsentiert, ohne dass wir einen konkreten und kriminellen Hintergrund darin erkennen können."
Arg klischeehaft zum Posieren vor Sherlock-Holmes-Bild aufgefordert: Detektei-Inhaber Patrick Kurtz.
Am 24. Oktober 2019 sei es dann aber doch zu einem Treffen und zu einem persönlichen Gespräch in Dortmund zwischen R. und Detektiv Holger E. gekommen. Der Ermittler habe sich dafür interessiert, wie derartige Verschwörungsfanatiker funktionieren und in der Gegenüberstellung auftreten. Im Gegensatz zu vielen anderen, die eher diffus von Weltverschwörungen redeten, sei der Hanauer "intelligent und redegewandt" aufgetreten. Er habe nach Darstellung des Ermittlers völlig "harmlos" gewirkt, obwohl ein paranoider Hintergrund durchaus zu erkennen gewesen sei. Von Gewalt- und rassistischen Phantasien sei damals nichts zu bemerken gewesen, so die Aussage des Detektivs.
Wie geplant habe sich der Ermittler anschließend aus diesem Kontakt zurückgezogen. Die Vorstellungen seien genauso wahnhaft wie die gewesen, die er vielfach aus anderen Kanälen kannte. Weder kam es zu einem Geschäftsabschluss, noch wären überhaupt finanzielle Voraussetzungen besprochen worden – auch wenn der spätere Mörder von einem geregelten Einkommen und einer festen Anstellung redete.
R. habe dann noch mehrmals angerufen, und um das zu beenden, habe ihn der Detektiv gebeten, einen Auszug dieser Verschwörungstheorien zusammenzustellen (heute als "Manifest" bekannt), den könne man eventuell an die Bundesanwaltschaft weiterleiten. Wie man jetzt weiß, schickte der Mörder diese Anzeigen am 9. November aber direkt an die Bundesanwaltschaft.
Die Verbindung zu dem Hanauer Massaker sei im Hause Kurtz erst klar geworden, als man im Internet das "Manifest" lesen konnte. Genau dies habe Tobias R. dem Detektiv, wenn auch in rudimentärer Form, präsentiert. Man stellte, so Kurtz, die Übereinstimmung fest und alarmierte die Behörden – die allerdings hätten sich bislang noch nicht dafür interessiert.
Der Originalartikel von Mikko Schümmelfeder erschien in der Wuppertaler Rundschau. Die Hervorhebungen (Fettschrift) und Verlinkungen auf dieser Seite können vom Original abweichen.
Kurtz Detektei Wuppertal
Friedrich-Ebert-Straße 55
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Tel.: 0202 5289 0063
E-Mail: kontakt@kurtz-detektei-wuppertal.de
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26
Feb
Holger E., Privatdetektiv der Kurtz Detektei Wuppertal, traf den mutmaßlichen Attentäter von Hanau, Tobias Rathjen, im Oktober 2019 in Dortmund. Ein Bericht von "Der Westen":
Hanau/Wuppertal. Tobias Rathjen tötete in Hanau zehn Menschen – dann sich selbst. Jetzt kommt raus: Er hatte im vergangenen Jahr Kontakt zu Angela Merkel und dem Bundesnachrichtendienst gesucht.
Der Attentäter von Hanau kontaktierte dazu die Wuppertaler Detektei Kurtz, die ihm einen Kontakt zu den höchsten Behörden in Deutschland beschaffen sollte. Das sagte Detektei-Chef Patrick Kurtz gegenüber DER WESTEN.
"Er hatte Kenntnis davon erlangt, dass wir über sehr gute Behördenkontakte verfügen, und wollte, dass wir ihm einen Kontakt zum BND und diversen anderen staatlichen Organisationen vermitteln", so Kurtz. Das lehnte die Detektei ab.
Demnach habe sich Rathjen im Juni 2019 telefonisch gemeldet. "Er wollte sich unbedingt persönlich mit mir treffen, was bei uns nicht Usus ist", so Kurtz. Deshalb ging der Fall an den erfahrenen Privatdetektiv Holger (Name von Redaktion geändert) aus Unna, der "sein Profil psychologisch spannend fand" und schauen wollte, ob er Rathjen irgendwie helfen könne.
Im Oktober 2019 habe es ein Treffen des Ermittlers mit Rathjen im Dortmunder Landhaus Dieckmanns gegeben. Maximal 1,80 m groß, helles Hemd, schwarze Schuhe, dunkler Anzug, so erscheint Rathjen. "Ein Durchschnittstyp", so der Detektiv.
"Ich saß zweieinhalb Stunden mit ihm zusammen", erzählt Holger, der als beratender Privatdetektiv für die Detektei Kurtz tätig ist. "Aus seiner Aktentasche zog er das Manifest, hat es auf den Tisch gelegt", erinnert sich Holger.
In dem 24-seitigen Manifest, das der Hanauer Attentäter auf einer Homepage hochgeladen hatte, spricht er davon, "dass bestimmte Völker vernichtet werden müssten, deren Ausweisung aus Deutschland nicht mehr zu schaffen sei." Doch er schreibt auch, dass er die Politik mit seinen Gedanken steuere und Hollywoodfilme ebenfalls auf seinen Ideen beruhten.
Detektiv Holger habe es nicht selbst gelesen, sondern nur Absätze daraus vom Attentäter aus Hanau vorgelesen bekommen.
Er habe geäußert, dass eine Geheimorganisation im Schatten die Welt steuere und in Deutschland neben ihm nur Kanzlerin Angela Merkel und der Chef des BND, Gerhard Schindler, davon wüssten.
"Ich habe ihn auch gefragt, warum ausgerechnet er ausgewählt worden sei", berichtet Holger. Tobias Rathjen berief sich auf sein Manifest, in dem alles stehen würde.
"Im Termin wurde allerdings schnell klar, dass er unter Verfolgungswahn und weiteren psychologischen Störungen litt", so Kurtz, der betont: "Wir haben solche Problemfälle fast täglich, aber man denkt natürlich nicht, dass dann einmal so eine Bluttat daraus entsteht, zumal Herr Rathjen keinerlei Anzeichen von Gewaltbereitschaft zeigte."
Auch offen rassistisches oder rechtsextremes Gedankengut habe er beim Treffen mit dem Detektiv nicht geäußert.
Doch ein Detail aus dem Gespräch mit dem Detektiv dürfte Ermittler in Hessen besonders interessieren. Er soll angegeben haben, dass er sich mit einem "Bruder im Geiste" über seine Ideen austausche. "Er sprach von einem Freund, der seine Gedanken teile", so Holger.
Die Frage von Mitwissern und Unterstützern ist einer der Punkte, die die Ermittler in den nächsten Tagen und Wochen genauer unter die Lupe nehmen, kündigte Generalstaatsanwalt Peter Frank an.
Bislang gebe es keine Erkenntnisse, dass der 43-Jährige vorher "mit anderen Personen geredet oder um Unterstützung gebeten hat", sagte Frank am Freitag in Berlin.
Am Donnerstag erkannte Holger das Manifest des Attentäters wieder. "Ich habe mich natürlich hinterfragt: Habe ich etwas falsch gemacht?" Doch es gebe im Jahr 20 bis 30 Anfragen von offensichtlichen Verschwörungstheoretikern.
"Eine solche Tat war für mich nicht zu erkennen", so der Detektiv, der die Behörden über sein Treffen mit dem Attentäter in Kenntnis gesetzt hat.
Zur besseren Einordnung: Die Detektei Kurtz verzeichnet durchschnittlich circa einmal pro Arbeitstag einen Anruf von wechselnden offenkundig psychisch gestörten Personen, Tendenz: steigend. Die Angabe "20 bis 30 Anfragen" pro Jahr bezieht sich allein auf unseren Unnaer Detektiv Holger E.
Laut Tobias Rathjens' Aussage im Oktober 2019 wisse nicht explizit der Präsident des BND, Bruno Kahl, von der erdachten "Geheimorganisation", sondern vielmehr der Präsident des Bundesverfassungsschutzes, Thomas Haldenwang.
Psychische Erkrankungen sind nach unserer täglichen Erfahrung ein stetig wachsendes Problem in der Bundesrepublik. Sofern keine hinreichenden Lösungen zur Bekämpfung der Ursachen gefunden werden, muss bei der Prävention derartiger Straftaten wie des Attentats von Hanau dringend nachgebessert werden. Ansonsten sind ähnlich geartete Folgetaten zu erwarten.
Die Nichtbeachtung des Hanauer Attentäters durch die Bundesanwaltschaft, das behördeninterne Protokoll bei der Bewertung und Überprüfung potentieller Gefährder, insbesondere in Hinsicht auf Waffenbesitz, sowie die tatsächliche Kontrollmacht des Staates über seine Waffenbesitzer in Real-Deutschland müssen zwingend und dringend überdacht werden.
Der Originalartikel von Marcel Storch erschien in "Der Westen". Die Hervorhebungen (Fettschrift) und Verlinkungen auf dieser Seite können vom Original abweichen.
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26
Feb
Sebastian Kaiser von Radio Wuppertal 107,4 befragte Patrick Kurtz von der Kurtz Detektei Wuppertal in Barmen zwei Tage nach dem Hanau-Attentat zu seiner Verbindung mit dem mutmaßlichen Täter Tobias R. Der Audio-Mitschnitt des Gesprächs ist hier abrufbar. Nachfolgend eine Abschrift.
Radio Wuppertal: "Sie hatten vor vier Monaten ein Treffen mit dem Attentäter von Hanau. Wie kam es dazu?"
Patrick Kurtz: "Der Attentäter hatte sich schon im Juni an uns gewandt, weil er unbedingt gern ein Treffen mit mir persönlich haben wollte. Das ist dann allerdings nicht zustande gekommen, sondern er hat sich mit einem Ermittler aus Unna getroffen, der für mich arbeitet. Der Hintergrund der Anfrage war, dass er unbedingt die Vermittlung eines Behördenkontaktes haben wollte, entweder zum BND oder zum MAD oder zu anderen Behörden, weil er der Meinung war, dass es eine Geheimorganisation gebe, die die gesamte Weltpolitik bestimme und von der in Deutschland lediglich Angela Merkel und der Chef des Bundesverfassungsschutzes wissen würden. Und er wollte sich eben an diese Personen wenden, wollte den Kontakt über uns vermittelt bekommen, um seine persönliche Paranoia, seine persönlichen Verschwörungstheorien aufzuklären."
Radio Wuppertal: "Wussten Sie schon, als der Kontakt zustande kam, dass der diese Verschwörungstheorien hat?"
Patrick Kurtz: "Die Verschwörungstheorien hatte er beim Erstkontakt natürlich noch nicht erwähnt. Er wollte erst einmal mit mir persönlich ein Treffen haben. Das ist logistisch meistens sowieso nicht möglich, dafür habe ich einfach andere Ermittler, die sich um solche Auftragsgespräche kümmern. Dementsprechend ist er dann weitervermittelt worden an andere Ermittler. Die meisten Ermittler wollten das aber sowieso schon nicht annehmen, während es aber meinen Ermittler aus Unna sehr interessiert hat – aus psychologischen Gründen. Er wollte einfach mal schauen: Wie tickt denn so ein Mensch? Wir haben ganz, ganz häufig solche Anfragen – von paranoiden Leuten, von schizophrenen Leuten. Aber er war eben noch mal so ein kleines bisschen spezieller, dadurch dass er sehr, sehr eloquent wirkte, dass er intelligent wirkte. Und abgesehen von seinen Theorien, die natürlich vollkommen wirr waren, keine Anzeichen gezeigt hat dafür, dass er tatsächlich Gewaltpotential hat und auch im Allgemeinen: dass er vollkommen verrückt war. Das muss man ja so feststellen."
Radio Wuppertal: "Welchen Eindruck hat er denn gemacht im Treffen?"
Patrick Kurtz: "Das Treffen fand im Landhaus Dieckmanns statt, in Dortmund. Er kam dort im Anzug an, hatte kurze Haare, sah sehr gepflegt aus. Da würde man nie vermuten, dass dahinter so etwas steckt."
Radio Wuppertal: "Und er hat nicht gewalttätig gewirkt?"
Patrick Kurtz: "Er hat nicht im allergeringsten gewalttätig gewirkt. Er hat meinem Ermittler Teile seines "Manifests" vorgelesen. Er hatte das gesamte "Manifest" dabei. Ich kann nicht sagen, ob es hundertprozentig dem entspricht, was jetzt veröffentlicht worden ist, aber zumindest in sehr, sehr weiten Teilen, wenn nicht wirklich komplett. Und er hat eben Teile daraus vorgelesen. Aber er hat wohl bewusst das rausgelassen, wo es um die gröberen Gewaltaufforderungen geht, und hat eben die etwas harmloseren Passagen vorgetragen. Aus diesen harmloseren Passagen war aber natürlich für den Ermittler schon vollkommen klar, dass der Mann unter Verfolgungswahn leidet und dass das keine zielführende Ermittlung werden würde, wenn wir jetzt wirklich einen Vertrag mit ihm schließen würden."
Radio Wuppertal: "Das heißt, es ist bei dem einen Treffen geblieben?"
Patrick Kurtz: "Es ist bei dem einen Treffen geblieben und es gab vorher diverse Telefonate, bevor es zu diesem Treffen gekommen ist."
In einem Kaminzimmer des Dortmunder Restaurants Dieckmanns trafen sich der Unnaer Ermittler der Detektei Kurtz und Tobias R. im Oktober 2019.
Radio Wuppertal: "Diese Verschwörungstheorien, dieser Verfolgungswahn sind das Eine. Hat er irgendwie sich rassistisch geäußert?"
Patrick Kurtz: "Ob er sich rassistisch geäußert hat, kann ich gar nicht sagen. Ich war ja, wie gesagt, nicht persönlich beim Gespräch dabei. Da müsste ich noch mal nachfragen bei meinem Kollegen."
Radio Wuppertal: "Sie haben es eben schon gesagt, vielleicht noch ein paar Sätze dazu: Das ist nicht ungewöhnlich für eine Detektei – sowas, Menschen mit Verschwörungstheorien, mit Verfolgungswahn?"
Patrick Kurtz: "Das ist bei uns überhaupt nicht ungewöhnlich, dass Leute mit psychischen Störungen bei uns anrufen. Wir haben eine Abteilung Lauschabwehr und Abhörschutz. Die lädt natürlich schon per se dazu ein, dass Leute, die sich verfolgt fühlen, sich an uns wenden, weil sie glauben, wir könnten Abhörmittel aufspüren, die in ihren Wohnungen vermeintlich verbaut sind, in ihren Fahrzeugen oder manchmal auch in ihren Köpfen, in ihren Körpern im Allgemeinen. Da gibt's die tollsten Geschichten. Deswegen wenden die sich eben an uns. Und das haben wir, würde ich sagen, fast jeden Tag. Bei diesem Attentäter war nicht weiter zu erkennen, dass er ein besonderes Gefährdungspotential aufweisen würde im Vergleich zu den anderen."
Radio Wuppertal: "Nachdem das Attentat war, wann und wie haben Sie dann realisiert: Mit dem hatten wir Kontakt?"
Patrick Kurtz: "Wir haben heute Morgen festgestellt, nachdem das "Manifest" veröffentlicht worden war, dass wir mit ihm Kontakt hatten. Dem Ermittler ist aufgefallen, dass der Wortlaut eins zu eins dem entsprach, was ihm der Attentäter damals beim Treffen vorgetragen hatte. Dann haben wir dementsprechend unsere Anfragenlisten durchgeguckt und sind tatsächlich auf diese Person gestoßen, dass sie im Juni bei uns angerufen, um ein Treffen gebeten und dann noch diverse weitere Male angerufen hat."
Radio Wuppertal: "Was haben Sie da gedacht, als Sie gemerkt haben: Meine Detektei hatte Kontakt mit dem Attentäter?"
Patrick Kurtz: "Ich hab erst mal gedacht, wahrscheinlich haben wir dann jetzt Informationen, die relevant sein könnten für die Polizei. Wir haben auch direkt den Kontakt zur Polizei gesucht. Und dann natürlich weitergehend, dass es auch relevant wäre für die Presse und dementsprechend sind wir jetzt im Gespräch."
Radio Wuppertal: "Aber Sie haben jetzt auch kein schlechtes Gefühl? Uns hätte da was auffallen müssen/können? Die Frage stellt man sich ja wahrscheinlich? Das ist erst mal so ein menschlicher Impuls, oder?"
Patrick Kurtz: "Ja. Ich kann das vollkommen nachvollziehen, dass man sich als Außenstehender diese Frage stellt: Hätte einem das nicht auffallen müssen angesichts dessen, was er auch geschildert hat? Aber wenn Sie hier wären, wenn Sie hier täglich arbeiten würden bei uns und würden sich anhören, was hier alles an Anrufen reinkommt mit den verrücktesten Geschichten ... Wenn man wirklich jede einzelne dieser Geschichten ganz ernst nehmen würde und würde sagen, da muss man jetzt eine Meldung machen an die Polizei – die würden gar nicht mehr den Hörer abnehmen, weil wir so viele Geschichten zu schildern haben. Das würde wirklich überhaupt keinen Sinn machen."
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25
Feb
Abwimmeln ließ sich Tobias R. nicht so leicht. Immer wieder habe der Mann im vergangenen Jahr bei der Detektei Kurtz, die unter anderem einen Sitz in Wuppertal-Barmen hat, angerufen und die dort tätigen Experten um Rat gefragt: Im Juni 2019 zum ersten Mal, dann weitere Male, im Oktober wohl immer drängender. Tobias R. fühlte sich offenbar "von allen Seiten verfolgt und war insbesondere der Überzeugung, dass die Welt von einer Geheimorganisation unter amerikanischer Führung geleitet werde, von der in Deutschland nur Angela Merkel und der Chef des Bundesverfassungsschutzes Kenntnis hätten", erzählt dieser Redaktion am Freitag Patrick Kurtz, ein Thüringer, der gerade von Wuppertal aus seine 30 Betriebsstätten starke Detektei mit Hauptsitz in Leipzig leitet. Kurtz wirkt glaubwürdig.
Die "sehr guten Behördenkontakte" der Detektei habe R. für einen Kontakt zum Bundesnachrichtendienst und "diversen anderen staatlichen Organisationen" nutzen wollen. Das Anliegen habe man abgelehnt. Dann habe es ein Treffen mit einem von Kurtz’ Ermittlern gegeben, dem Tobias R. ein selbst verfasstes Manifest vorgelegt habe. Angeblich genau jenes Manifest, das zwei Tage nach dem rassistischen Terror-Anschlag von Hanau, bei dem elf Menschen ums Leben gekommen sind, die Republik beschäftigt.
Soll heißen: Patrick Kurtz hat Kontakt zum Täter von Hanau gehabt, hat selbst mit ihm telefoniert. Und einer seiner Ermittler, der seinen Namen nicht genannt wissen will, habe sich am 24. Oktober vergangenen Jahres im Landhaus Dieckmanns in Dortmund mit Tobias R. getroffen. "Er ist neugierig geworden, weil Tobias R. absolut eloquent und intelligent wirkte. Er wollte herausfinden, ob wir nicht doch irgendwie tätig werden können", erzählt der 30 Jahre alte Kurtz am Freitag.
Im Termin in Dortmund sei schnell klar geworden, dass Tobias R., der mit "grauem Anzug, kurzen Haaren und gewählter Sprache" aufgetreten sei, unter Verfolgungswahn gelitten haben musste. "Wir haben solche Problemfälle fast täglich, aber man denkt natürlich nicht, dass dann einmal so eine Bluttat daraus entsteht", sagt Kurtz. Von einer Weitergabe des "Falls" an die Polizei habe die Detektei seinerzeit abgesehen. "Zumal Herr R. keinerlei Anzeichen von Gewaltbereitschaft zeigte."
Teile des Manifestes habe Tobias R. dem Ermittler in dem Dortmunder Landhaus vorgelesen. Die offen rassistischen Inhalte hätten dabei allerdings weniger eine Rolle gespielt. "Unser Ermittler hat das Manifest am Donnerstag nach dessen Veröffentlichung im Internet wiedererkannt. Danach haben wir unsere Kontakte geprüft und sind auf Tobias R. gestoßen", erzählt Kurtz. Vorwürfe, die Sache nach dem Treffen auf sich beruhen gelassen zu haben, macht sich der Detektei-Inhaber nicht. "Die Polizei würde uns nicht ernst nehmen, wenn wir jeden Spinner melden würden." Jetzt allerdings hat er sein Wissen über den Täter von Hanau selbstständig an die Polizei weitergegeben.
Patrick Kurtz hatte nie persönlich Kontakt mit Tobias R. Diverse Mitarbeiter der Detektei Kurtz hatten telefonischen Kontakt zum mutmaßlichen Täter von Hanau und einzig der Dortmunder Detektiv Holger E. traf sich persönlich mit ihm. Dabei tätigte Tobias R. keinerlei Äußerungen gewalttätigen, gewaltverherrlichenden oder fremdenfeindlichen Charakters.
Der Originalartikel von Olaf Kupfer erschien in der Westdeutschen Zeitung. Die Hervorhebungen (Fettschrift) und Verlinkungen auf dieser Seite können vom Original abweichen.
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25
Feb
Bereits im Februar 2017 interviewte Radio Wuppertal Patrick Kurtz, den Inhaber der Kurtz Detektei Wuppertal, für einen Beitrag zum Thema öffentliche und private Videoüberwachung in Wuppertal. An dieser Stelle reichen wir eine Abschrift des Beitrags nach, in dem auch ein anderer Interviewpartner zu Wort kommt.
Moderation: "Der neue Hauptbahnhof soll mit zwölf Kameras überwacht werden, darum geht es heute Morgen bei uns. Das plant die Bahn gerade zusammen mit der Bundespolizei. Es geht da um Sicherheit, wir sollen uns sicher fühlen am neuen Döppersberg. Gerade an Bahnhöfen ist das immer ein bisschen schwierig; da gibt es Unterführungen, da gibt's dunkle Ecken, und im Bahnhof treffen sich ja auch anrüchige Personen. Da werden Drogen verkauft, da trinken viele Alkohol – das meine ich gar nicht diskriminierend, aber man hat da schon oft ein unsicheres Gefühl am Bahnhof. Vor allen Dingen wenn man als Frau nachts alleine unterwegs ist ... Deshalb also die Überwachungskameras.
Doch was ist da eigentlich erlaubt? Welche Bereiche dürfen mit Kameras überwacht werden? Das ist gesetzlich genau geregelt: Jeder kann sein Privatgelände mit Kameras überwachen, also das eigene Haus, den Garten, die Garageneinfahrt usw. Und das machen tatsächlich auch immer mehr Wuppertaler. Schlüsseldienst Becker verkauft seit einiger Zeit Überwachungskameras, hat uns Christian Becker gesagt."
Christian Becker: "Wir wurden immer wieder darauf angesprochen, ob wir nicht auch Alarmanlagen anbieten können oder auch Videoanlagen. Das ist dann so häufig geworden, dass wir gesagt haben, okay, das müssen wir jetzt auch mal machen. Wir sind ein Sicherheitsfachgeschäft, da gehört das auch mit dazu. Und es hat auch enormen Zulauf bei uns bekommen. Wir verkaufen viele Alarmanlagen und auch Videoüberwachungsanlagen."
Der Döppersberg ist seit geraumer Zeit eine Großbaustelle, die der Umstrukturierung des gesamten Bahnhofsareals dienen soll. Geplant ist, ein attraktives neues "Tor zur Stadt" zu erschaffen.
Moderation: "Die große Nachfrage nach Überwachungskameras hat ungefähr vor eineinhalb Jahren angefangen. Das ist so die Zeit, als wir in Wuppertal besonders viele Einbrüche hatten – darüber haben wir auch berichtet bei Radio Wuppertal. Dabei ist ganz wichtig: Wer so eine Videoüberwachung installiert, darf damit nur das Privatgrundstück überwachen. Den Bürgersteig vor dem Haus oder den Nachbargarten dürfen Sie auf keinen Fall filmen. Viele Leute wollen zum Beispiel auch ihr Auto überwachen, weil es ja häufig zerkratzt wird. Da müssen wir aber ein paar Sachen beachten, hat uns der Wuppertaler Detektiv Patrick Kurtz gesagt. Er bietet auch Überwachungskameras an."
Patrick Kurtz: "Das Problem ist, wenn das Auto auf einem öffentlichen Parkplatz steht, beispielsweise auf der Straße oder auf einem Stellplatz mit anderen Fahrzeugen, dann darf man dort keine Videoüberwachung durchführen, weil hierbei der öffentliche Bereich aufgenommen werden würde. Dementsprechend sind die Einsatzmöglichkeiten von Videoüberwachungstechnik für Privatpersonen relativ eingeschränkt."
Moderation: "Es darf also keiner einfach so gefilmt werden, wenn er es nicht weiß. Und wie finden Sie das, wenn Sie ständig überwacht werden? Wir haben mit vielen Wuppertalern darüber gesprochen. Das hören Sie dann später auch noch bei uns ..."
Die Aussage der Moderation, wir würden Überwachungskameras anbieten, kann missverständlich aufgefasst werden. Daher möchten wir an dieser Stelle klarstellen, dass die Kurtz Detektei Wuppertal keine Sicherheitstechnik verkauft, sondern als Teil unserer Dienstleistungen einsetzt (Installation, Wartung, Auswertung, Abbau).
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01
Jun
Bei Menschen des alltäglichen Lebens ist der Auslöser für Stalking oftmals persönlicher Natur. Das kann eine Zurückweisung sein, eine Nichtbeachtung oder missverstandene Freundlichkeit, wie folgender Fall unserer Privatdetektive aus Wuppertal zeigt:
Nicole aus Lüdenscheid, 28 Jahre alt, arbeitete unter anderem als Blumenverkäuferin auf den Wochenmärkten in Barmen und Elberfeld. Eines Tages erschien ein Mann, etwa Anfang dreißig, an ihrem Stand und kaufte Blumen bei ihr. Sie bediente ihn wie jeden anderen Kunden auch, war freundlich und beantwortete gern die recht zahlreichen Fragen des Herrn zu ihren Blumen und zum Marktalltag. Zwei Tage später kam er wieder und die beiden unterhielten sich über alles Mögliche: die Blumen, das Für und Wider der Arbeit auf dem Markt, das Wetter usw. In der folgenden Woche tauchte er erneut auf, erst in Elberfeld und dann an einem anderen Tag in Barmen; beide Male kaufte er bei ihr ein. Ein wenig vorwitzig meinte sie, dass seine Wohnung voller Blumen sein müsse, woraufhin er lachte und sagte, dass die Blumen für seine Mutter seien. Nicole schenkte ihm eine orangefarbene Gerbera, damit er auch einmal eine Blume geschenkt bekomme. Daraufhin meinte der Mann, dass ihm noch nie eine Frau so charmant ihre Zuneigung bekundet hätte. Nicole war irritiert und realisierte, dass ihre nette Geste wohl keine gute Idee gewesen war. Zu diesem Zeitpunkt wusste sie noch nicht, dass sie alsbald die professionelle Hilfe unserer Privatdetektei für Lüdenscheid* benötigen würde.
Von nun an kam der Unbekannte nicht nur jeden Tag, wenn Nicole auf dem Wochenmarkt war, sondern blieb oft auch stundenlang, um sich mit ihr zu unterhalten. Fand sie ihn anfangs noch nett und unterhaltsam, mutete ihr seine Anhänglichkeit langsam unheimlich an. An einem Dienstag fragte er sie unvermittelt, wann sie denn endlich mal mit ihm ausgehen würde. Jedes Mal Blumen zu kaufen sei ja auch nicht ganz preiswert, außerdem verstünden sie sich doch prächtig und würden bestimmt gut zueinanderpassen. Nicole war perplex und lehnte höflich, aber bestimmt ab mit dem Hinweis, dass sie in festen Händen sei. Sofort wurde der Mann wütend und schrie: „Wochenlang werfe ich dir mein Geld hinterher und du gibst mir einen Korb! Das wirst du büßen!“ Er warf ihr die Blumen entgegen, die er gerade erstanden hatte, und stapfte davon.
Abends erzählte Nicole ihrem Lebensgefährten von dem Vorfall. Er riet ihr, sich an die Polizei zu wenden, was sie gleich am nächsten Tag tat, doch der Beamte meinte, dass ja nichts passiert sei und dass sich der Mann wahrscheinlich nur aufgeregt habe. Er werde bestimmt nicht wiederkommen.
Tatsächlich sah es in den nächsten Tagen so aus, als würde der Beamte Recht behalten, denn der Unbekannte erschien nicht mehr auf den Märkten. Doch als Nicole langsam begann, sich zu entspannen, tauchte er wieder auf – allerdings nicht an ihrem Stand, sondern an einem Beobachtungspunkt, von dem aus er sie den ganzen Tag lang anstarrte. Als sie Feierabend hatte, lief er ihr hinterher und verfolgte anschließend ihr Auto bis zu ihrer Haustür in Lüdenscheid. Erst als sie in den Hausflur der Doppelhaushälfte trat, verschwand er. Da sich die Polizei nicht zuständig fühlte, erzählte Nicole ihrem Freund von der Verfolgung und fragte ihn, was sie tun solle. Er riet ihr, sich an eine seriöse Privatdetektei zu wenden, und so entschloss sie sich, gleich am nächsten Morgen unsere Detektive für Lüdenscheid zu kontaktieren.
Wir vereinbarten noch für denselben Tag einen persönlichen Termin mit Nicole. Sie nahm sich für den Rest der Woche frei und erschien nachmittags in unserem Detektivbüro in Wuppertal-Barmen, wo sie uns den Fall schilderte und wir die Einsatzmöglichkeiten mit ihr besprachen. Es wurde verabredet, an ihrem nächsten Arbeitstag eine verdeckte Observation ihres Marktstandes durchzuführen, um so gerichtsfest zu dokumentieren, wie lange der Stalker sie beobachten würde.
Doch so weit sollte es gar nicht erst kommen, denn schon in der Folgenacht schellte es gegen 23:30 Uhr abends an ihrer Wohnungstür. Nicole schreckte aus dem Schlaf und wunderte sich, wer um diese Zeit etwas von ihr wolle. Sie wartete ab, ob sich nur jemand im betrunkenen Zustand einen Scherz erlaubt oder sich in der Klingel geirrt hatte, aber kurz darauf schellte es Sturm. Sie ging zum Fenster, um zu schauen, wer zu nächtlicher Stunde Einlass begehrte, und sah den Mann vom Markt. Er erkannte sie sofort und schrie (teils sinngemäß, teils wörtlich): „Du blöde Schlampe glaubst, Du kannst Dich verstecken?! Kommst nicht mehr zum Markt? Denkst Du, du kannst mich verarschen?! Mich wirst Du nie wieder los! Ich mach' Dir die Hölle auf Erden, Du Dreckstück!“ Als die Klientin unserer Privatdetektive in Lüdenscheid durch das geschlossene Fenster rief, er solle verschwinden, hob er einen Stein vom Boden auf und warf ihn in ihre Richtung, wobei das Fenster zu Bruch ging. Durch den Lärm waren die Nachbarn wach geworden und in mehreren Häusern gingen Lichter an, woraufhin der nunmehr offensichtlich gewaltbereite Stalker verschwand, ehe Nicole reagieren konnte.
Nicole rief die Polizei an; die Beamten kamen, sahen sich die Beschädigung an, machten sich Notizen – und zuckten die Schultern. Anzeige gegen unbekannt, Täter aus Mangel an Informationen nicht ermittelbar, Täterbeschreibung notiert – Ende des Einsatzes. Nicole meldete sich direkt am nächsten Morgen zu Beginn der Sprechzeiten (08:00 Uhr) in unserer Einsatzzentrale und schilderte die Vorfälle der Nacht. Sie teilte unseren Detektiven mit, dass sie vorübergehend zu ihrem Freund ziehen wolle, wir rieten ihr jedoch dringend ab, da dies einer schnellen Falllösung eher abträglich gewesen wäre. Denn wenn der Stalker weiß, wo sich sein Opfer aufhält, wissen wir im Umkehrschluss, wo sich der Täter eher früher als später einfinden wird. Wir vereinbarten mit ihr, dass sich am selben Abend einer unserer Detektive mit Personenschutzausbildung und -erfahrung in ihrer Wohnung in Lüdenscheid einfinden würde, während zwei weitere unserer kräftiger gebauten Ermittler vor dem Haus Posten beziehen sollten, um ein zu erwartendes strafbares Verhalten des Täters gerichtsfest zu dokumentieren und ggf. im Anschluss zu deeskalieren.
Gesagt, getan. Allerdings mussten die Einsatzkräfte unserer Detektei in Lüdenscheid viel Geduld mitbringen, denn erst nach knapp 13 Stunden Observation erschien die Zielperson um 01:45 Uhr nachts auf der Bildfläche, in der einen Hand eine schwere Plastiktüte haltend. Wie am Vorabend schellte der Stalker Sturm, unsere Auftraggeberin erschien am Fenster und bedeutete ihm zu verschwinden. Währenddessen fertigten unsere Detektive im Außenbereich Bildmaterial des Vorfalls. Die Zielperson beschimpfte unsere Auftraggeberin aufs Übelste (wir möchten hier die Ausdrücke nicht wiedergeben) und drohte ihr, dass ihr das Verhalten noch leidtun werde. Bevor unser in der Wohnung stationierter Detektiv sie daran hindern konnte, öffnete unsere Mandantin das Fenster und schrie, dass sie die Polizei rufen werde, wenn der Stalker nicht sofort verschwinde. Daraufhin nahm die Zielperson einen Gegenstand aus der mitgeführten Plastiktüte und schleuderte ihn in Richtung des Fensters. Unser Privatermittler riss Nicole zur Seite, um sie aus der Wurfbahn zu befördern, während der Stalker weitere Wurfgeschosse aus der Tüte holte. In diesem Moment hatten sich bereits die außen postierten Detektive hinter die Zielperson bewegt, um sie gemeinsam in Notwehr zu überwältigen und nach § 127 StPO vorläufig festzunehmen. Wie sich herausstellte, hatte der Täter mehrere große Steine in der Plastiktüte, einige davon mit Papierfetzen umwickelt, auf denen weitere Drohungen geschrieben standen.
Im Anschluss daran rief unsere Detektei für Lüdenscheid die Polizei, der Täter hatte sich der Bedrohung, der Sachbeschädigung und weiterer Delikte schuldig gemacht. Aufgrund der gerichtsverwertbaren Beweisdokumentation unserer Privatdetektive wurde der Mann rechtskräftig verurteilt und erhielt ein Annäherungsverbot.
Sollten auch Sie von einem Stalker betroffen sein, ist im Sinne einer frühzeitigen Deeskalation schnelles Handeln geboten. Wenn sich jemand auffallend anhänglich zeigt, übermäßig oft ohne konkreten Grund in Ihrer Nähe auftaucht, Sie beobachtet und/oder sogar Drohungen gegen Sie ausspricht, ist der Zeitpunkt gekommen, die Ermittler unserer Detektei für das Bergische und für das Sauerland einzuschalten: 0202 5289 0063.
Alle Namen und Orte sind im Sinne des Klienten- und Zielpersonenschutzes selbstverständlich zur vollständigen Unkenntlichkeit verändert.
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07
Jan
Kürzlich erlebte unsere Detektei in Gevelsberg* einen recht kuriosen Fall. Zu Beginn sah alles nach einer Standardermittlung aus; es ging um Untreue in der Lebenspartnerschaft – eigentlich eine tägliche Routineaufgabe für unsere Privatermittler. Doch der Schauplatz und die Umstände dieses Falles waren dann doch außergewöhnlich, weshalb wir die Ereignisse nachfolgend schildern möchten.
Die Observation unserer Privatdetektive in Gevelsberg sollte am Clubhaus einer Motorradgang stattfinden, zu der Herr Kürten, unsere Zielperson, gehörte. Dort traf er sich regelmäßig mit den anderen Mitgliedern und durchlebte heftig durchzechte Nächte. Seine Lebensgefährtin, also die Auftraggeberin unserer Detektive in Gevelsberg, wollte er trotz ihrerseitigen Drängens nie zu diesen Partys mitnehmen, da es sich laut seiner Aussage um reine Männerveranstaltungen handelte. Unsere Klientin konnte ihm das allerdings nicht mehr glauben, weil sie von Bekannten gehört hatte, dass an diesen Feiern durchaus Frauen teilnahmen. Sie vermutete, dass Herr Kürten bei seinen Clubtreffen eine andere Frau bespaßte, und wollte die Angelegenheit deshalb einmal von unseren Untreuedetektiven begutachten lassen.
Beim Eintreffen der beiden eingesetzten Ermittler (eine Ein-Mann-Observation hatten wir aus Gründen der Eigensicherung in diesem Umfeld abgelehnt) standen mehrere Kleinbusse und eine mittlere Anzahl unterschiedlicher Motorräder vor dem Clubhaus. Die Beobachtung sollte zunächst von außerhalb geschehen, denn das Risiko, als Fremde im Club aufzufallen, war sehr, sehr hoch. Ein Betreten des Hauses unter zuvor erarbeiteter Legende sollte nur dann geschehen, wenn bis in die Morgenstunden keine verdachtsrelevanten Erkenntnisse gesammelt werden sollten. Doch das wurde letztlich nicht notwendig.
Punkt Mitternacht bot sich unserem Detektivteam in Gevelsberg ein höchst eigenartiges und auch beängstigendes Bild: Mehrere Männer in mittlerem Alter verließen das Clubhaus und versammelten sich an einer Feuerstelle, die kurz zuvor von einer Einzelperson entfacht worden war. Das Besondere: Jeder von ihnen trug eine Kutte mit einem Club-Emblem auf dem Rücken, das einen berühmten Biker-Song zitierte. Die Männer stimmten Gesänge an und tranken stehend um das Feuer platziert. Wenig später setzte sich eine kleine alkoholisierte Gruppe ab, bestieg ihre Motorräder und fuhr davon in Richtung Hagen. Wegen der Kutten fiel es unseren beiden Detektiven in Gevelsberg trotz Nachtsichtgeräten einige Zeit schwer, Herrn Kürten zu identifizieren. Schließlich gelang dies aber, und die Observanten sollten ihn von nun an für mehrere Stunden nicht mehr aus den Augen lassen, da er den Club glücklicherweise nicht mehr betrat und selbst zur Verrichtung der Notdurft eine angrenzende Grünfläche bevorzugte.
Nach gut zwei Stunden kehrte die zuvor abgefahrene Gruppe zurück und brachte tatsächlich weibliche Verstärkung mit. Die Damen warfen sich zwar keine Kutten über (vermutlich waren sie keine offiziellen Clubmitglieder), tranken und feierten aber kräftig mit. Herr Kürten begrüßte jede einzelne von ihnen – zwei mit Umarmung, drei mit Küsschen auf die Wange und eine mit ausgiebigem Zungenkuss. In der Folge waren die Zielperson und ihre Auserwählte unzertrennlich: Sie schunkelten Arm in Arm, knutschten, lachten lauthals, sodass sich ihre Stimmen selbst für die in einiger Entfernung postierten Observanten vom Rest abhoben, und gingen schließlich in ein Waldstück, wo die Dame Herrn Kürten zunächst oral verwöhnte und anschließend beide Geschlechtsverkehr hatten. Die Kutte zog die Zielperson unserer Privatdetektei in Gevelsberg dabei nicht einmal aus.
Auf Wunsch der Auftraggeberin setzten unsere beiden Wirtschaftsdetektive in Gevelsberg ihre Observation bis in die frühen Morgenstunden fort. Herr Kürten und seine Dame trennten sich nach dem Geschlechtsverkehr zwar phasenweise voneinander, doch alles in allem verbrachten sie die meiste Zeit der Nacht gemeinsam – redend, schmusend und kuschelnd.
Das Ritual mit Kutten und Feuer, das unseren beiden Privatermittlern zu Beginn den Puls deutlich höher schlagen ließ, da es stark an Sekten wie den gefährlichen Ku-Klux-Klan erinnerte, war im Endeffekt wohl doch nicht so dramatisch, wie es anfangs schien. Weder wurde mit Blut hantiert, noch nötigte man Personen zu unredlichen Taten, noch feierte man hier eine Gewaltorgie oder gab staats-, gesellschafts- oder fremdenfeindliche Parolen von sich (zumindest nicht als konzertiertes Ritual). Entsprechend wird es sich hierbei eher um einen moralgeschichtlich zweifelhaften, aber harmlosen Club-Gag gehandelt haben. Erstaunlich ist es aber allemal, was einem in der Biker-Szene immer wieder begegnet (Privatermittlungen in diesem Umfeld sind durchaus keine Seltenheit). Bei einem bislang ungeschilderten Fall in Berlin, in das ein Mitglied einer anderen, deutschlandweit bekannten Motorradgang verwickelt war, kam es zu massiven Gegenobservationen und sogar zu Todesdrohungen gegen einen betroffenen Ermittler, die ihn dazu bewegten, die heimische Wohnung zusammen mit Frau und Kind für mehrere Tage zu verlassen. Vorsicht ist in diesem Milieu allemal geboten.
Alle Namen und Orte sind im Sinne des Klienten- und Zielpersonenschutzes selbstverständlich zur vollständigen Unkenntlichkeit verändert.
Kurtz Detektei Wuppertal
Friedrich-Ebert-Straße 55
D-42103 Wuppertal
Tel.: 0202 5289 0063
E-Mail: kontakt@kurtz-detektei-wuppertal.de
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06
Aug
Wie seinem Arbeitgeber, einem mittelständischen Handwerksbetrieb aus Solingen, bekannt, plagen Herrn Mettmann Geldsorgen. Er ist stets auf Nebenverdienstmöglichkeiten aus, geht jedem Kollegen gegen Handgeld auch privat zur Hand und verrichtet bei Bedarf immer wieder Hilfsarbeiten für verschiedene Bauunternehmen. Sein Hauptarbeitgeber und Klient der Kurtz Wirtschaftsdetektei Wuppertal und Bergisches Land ist mit dieser großen Belastung seines Arbeitnehmers einverstanden, solange die Leistung stimmt – und die passte über mehrere Jahre hinweg. Doch seit Ende 2015 summieren sich bei Herrn Mettmann plötzlich gewaltige Fehlzeiten – Krankschreibungen, die stets von unterschiedlichen Ärzten aus verschiedenen Fachbereichen ausgestellt werden und mit immer neuen Krankheitsschilderungen des Mitarbeiters einhergehen.
Den Firmeninhaber Herr Ohligs beschleichen schon seit der zweiten Fehlwoche Zweifel an der Richtigkeit der Krankschreibungen. Er hört sich im Umfeld und in der Belegschaft um und erfährt auf diese Weise, dass sein angeblich erkrankter Arbeitnehmer kürzlich als Dachdecker auf einem Einfamilienhaus gesichtet wurde. Herr Ohligs setzt sich sofort mit unseren Detektiven für Solingen in Verbindung und verabredet die Observation des verdächtigen Mitarbeiters.
Früh morgens, die Scheiben an den geparkten Fahrzeugen sind noch vereist, beziehen unsere Privatdetektive in Solingen* in einem ruhigen Wohngebiet Observationsposition. Wenig später, als erste gesichtete Person überhaupt, erscheint Herr Mettmann in Arbeitskleidung in der Zufahrt zu seinem Einfamilienhaus, schleppt dabei in jeder Hand ein Autorad und verstaut beide in seinem Fahrzeug. Sogleich holt er zwei weitere Räder und fährt, verfolgt von unseren Wirtschaftsdetektiven für Solingen, zu einer Kfz-Werkstatt, die er mit einem eigenen Schlüssel aufschließt. Hier wechselt er, von außen gut einsehbar, die Räder seines Autos selbständig, schließt den Betrieb, der laut Aushang erst in zwei Stunden öffnen werde, wieder ab und fährt weiter zu einer Baustelle in Remscheid. Vor Ort verschwindet Herr Mettmann vier Stunden lang in dem dort befindlichen Trockenbau. Aufgrund von Einlasskontrollen ist es den Ermittlern unserer Detektei für Solingen leider nicht möglich, innen zu kontrollieren, ob die Zielperson dort Tätigkeiten ausführt. Die Vermutung liegt allerdings sehr, sehr nahe, und bei einem etwaigen Gerichtsprozess hätte der krankgeschriebene Mitarbeiter sicherlich Schwierigkeiten, einen Richter vom Gegenteil zu überzeugen.
Als Herr Mettmann die Baustelle in Remscheid schließlich verlässt, führt die Fahrt nicht etwa zurück nach Hause, sondern zur morgens aufgesuchten Kfz-Werkstatt. Hier wirft er sich einen Blaumann über und erledigt bis zum Feierabend des Betriebes Reparaturen an verschiedenen Fahrzeugen – eine Tätigkeit, für die er laut Lebenslauf überhaupt keine Qualifikation besitzt. Nach der Schließung der Werkstatt kehrt die Zielperson schließlich nach Hause zurück und unsere Detektive für Solingen beenden ihren Einsatz.
Am nächsten Morgen setzt sich Herr Mettmann, erneut in Arbeitskleidung, mit seiner Frau und seinem Sohn in das Kfz des Vortages und bringt das Kind zur Schule. Die Kontrolle des Wohngebäudes zuvor erwies sich als schwierig, da die gegebene Parkplatzsituation in Kombination mit der gewöhnlich erhöhten Sensibilität der Anwohner in einem solchen Wohngebiet unsere Detektive in Solingen* zwang, eine kleine Observationslücke in Form einer Seitenstraße zu belassen, die im vorgegebenen Budgetrahmen nicht durch eine weitere Einsatzkraft geschlossen werden konnte. Dennoch gelingt die Verfolgung der Zielperson, da selbige bei der Abfahrt einen der Kontrollpunkte unserer Ermittler passiert.
Nachdem das Kind bei der Schule abgesetzt worden ist, fährt Herr Mettmann weiter nach Düsseldorf, setzt seine Frau auf dem Weg dorthin ab und betritt, mit Werkzeug in der Hand, ein von einem Baugerüst umgebenes mehrstöckiges Bürogebäude. Da es sich um ein öffentlich zugängliches Haus handelt, folgt einer unserer Wirtschaftsermittler nach kurzer Wartezeit, um zu prüfen, ob die Zielperson hier Arbeiten ausführt. An der Haustür befindet sich ein Informationsschreiben, das die Mieter über dringende Sanierungsarbeiten am Objekt in Kenntnis setzt. Unser Wirtschaftsdetektiv aus Wuppertal wird im Inneren allerdings nicht fündig und schließlich von seinem draußen verbliebenen Kollegen zurückbeordert, da dieser Herrn Mettmann am Außengerüst ausfindig gemacht hat. Leider wird das Gerüst von einer Plane bedeckt, weshalb Sichtungen der Zielperson nur sporadisch gelingen und nicht klar zu erkennen ist, was genau Herr Mettmann an der Fassade macht. Eindeutig ist aber, dass er gemeinsam mit anderen Personen Arbeiten ausführt, auch Weisungen erhält und somit Krankschreibungsbetrug begeht. Im Anschluss an die halbtägige Arbeit auf dem Baugerüst sucht die Zielperson eine Unfallklinik auf und fährt schließlich nach Haus
Auch an den beiden folgenden Tagen beobachten unsere Privatdetektive für Solingen Herrn Mettmann bei der Verrichtung von Arbeiten in der bekannten Kfz-Werkstatt (erster Tag), an der Baustelle in Düsseldorf (beide Tage) und zudem auch noch als Dachdecker auf einem Dach in Wermelskirchen. Mitunter handelt es sich um Zubringerleistungen wie die Beschaffung von Baumaterialien, größtenteils aber packt die Zielperson unserer Detektei für Solingen tatkräftig an.
Wohl aufgrund seiner Geldsorgen, die aus nicht bekannten Gründen entstanden sind, schmiedete und verfolgte Herr Mettmann den Plan, durch Krankschreibung beim Hauptarbeitgeber und gleichzeitige Tätigkeiten für andere Firmen doppelten Lohn einzustreichen.
Alle Namen und Orte sind im Sinne des Klienten- und Zielpersonenschutzes selbstverständlich zur vollständigen Unkenntlichkeit verändert.
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09
Apr
Die Entscheidung über die Religiosität und Konfession von Minderjährigen obliegt laut einem Beschluss des OLG Oldenburg (Beschluss vom 09.02.2010, 13 UF 8/10) nicht dem Gericht und auch nicht dem Kind – sondern den Eltern bzw. jenem Elternteil, der bei getrennten Haushalten die Hauptbezugsperson des Kindes ist. Im nachfolgenden Fall der Kurtz Detektei Wuppertal lässt sich eine solche Hauptbezugsperson nicht feststellen, da beide Eltern das Sorgerecht zu gleichen Teilen ausüben und das gemeinsame Kind (12 Jahre alt) immer abwechselnd zwei Wochen in der Wohnung des Vaters und zwei Wochen im Haus der Mutter lebt.
Herr Hilden, der Kindesvater und Auftraggeber unserer Privatdetektive aus Wuppertal, ist der Überzeugung, dass seine Tochter selbst entscheiden müsse, ob sie sich einer Religionsgemeinschaft anschließen wolle und wenn ja auch welcher. Er selbst ist nicht religiös, seine Ex-Frau hingegen passionierte Anhängerin der Zeugen Jehovas. Sein Verdacht: Gegen sein Willen "schleppt" die Mutter das gemeinsame Kind regelmäßig zu Veranstaltungen der Zeugen Jehovas, um sie frühzeitig zu diesem Glauben zu nötigen und sie fest in der Gemeinschaft zu integrieren. Unsere Detektive aus dem Bergischen Land sollen diesen Verdacht nun prüfen und ggf. gerichtsverwertbare Beweise für diese religiöse Nötigung beschaffen.
Vor Beginn der Observation prüft einer unserer Ermittler das Versammlungsgebäude der Religionsgruppe. Das Objekt ist kameraüberwacht. Von der Straße aus kann zum Zeitpunkt der Überprüfung gut Einsicht genommen werden auf den Haupteingang und auf den Versammlungssaal. Ob das während eines Treffens der Zeugen Jehovas ebenfalls möglich ist, wird sich zeigen.
Die Überprüfung von Mutter und Tochter soll laut Herrn Hilden zunächst direkt vor Ort an einem bekannten Versammlungstermin stattfinden. Unsere Wuppertaler Privatdetektive observieren also nicht ab der Wohnadresse, sondern erst am Zielobjekt der Zeugen Jehovas. Tatsächlich erscheint die Kindesmutter frühzeitig und gliedert sich in die 40 bis 50 Mann starke Gruppe von Gläubigen ein. Herrn Hildens Tochter hingegen befindet sich nicht in ihrer Begleitung und betritt den Saal auch nicht zu einem späteren Zeitpunkt. Die Einsatzleitung der Kurtz Detektei Wuppertal informiert Herrn Hilden über das Ergebnis. Er werde sich in circa zwei Wochen wieder melden, wenn der nächste Einsatz laufen solle. Vorher würde eine Überprüfung keinen Nutzen bringen, da die Tochter ab übermorgen bei ihm sei.
Herr Hilden kontaktiert unsere Detektive nicht erst nach zwei Wochen, sondern bereits an dem Tag, an dem er seine Tochter von der Mutter abgeholt hat. Das Kind sei krank – schon seit Tagen. Das müsse die Erklärung dafür sein, dass sie der Veranstaltung ferngeblieben war/fernbleiben durfte. Der Auftraggeber der Kurtz Privatdetektei Wuppertal zeigte sich sehr optimistisch, dass bei der nächsten Observation "etwas herausspringen" werde. Bis dahin sollen unsere Wirtschaftsdetektive schon einmal eine Arbeitgeberermittlung zu seiner Ex-Frau durchführen, da er sie neben der Religionsproblematik auch des Unterhaltsbetruges verdächtigt. Dieser Verdacht wird allerdings im geringfügigen Rahmen dieser Nebenbeauftragung nicht bestätigt, da die Zielperson tatsächlich für ebenjene Firma arbeitet, die sie Herrn Hilden und dem Gericht mitgeteilt hatte.
Als Herrn Hildens Tochter schließlich wieder bei der Mutter ist und eine erneute Zusammenkunft im Königreichssaal ansteht, setzen unsere Privatdetektive in Wuppertal erneut eine Observation der Versammlungsstätte an. Dieses Mal erscheint die Ex-Frau gemeinsam mit der gesundeten Tochter, die recht verlegen und etwas fehl am Platze wirkt. Die ganzen 105 Minuten des Predigens, Singens und Diskutierens bleibt das Kind geduldig in der ersten Reihe sitzen und lässt alles über sich ergehen. Im Anschluss an die Veranstaltung entfernen sich Mutter und Kind mit einer unbekannten männlichen Person fußläufig, während das Kfz, mit dem sie gekommen waren, auf dem Parkplatz bleibt. Unsere Privatermittler aus Wuppertal folgen – ebenfalls zu Fuß – und beobachten die weiteren Aktivitäten des Dreigespanns. Offenkundig verrichten sie Predigtdienst, denn sie gehen mit Broschüren in den Händen von Haus zu Haus und versuchen, auf die Bewohner einzureden. Die meisten Angesprochenen beenden das Gespräch unverzüglich, bei anderen hingegen stoßen die Gläubigen zumindest nicht auf taube Ohren. Nach vier Stunden des Klinkenputzens trennen sich Mutter und Tochter von ihrem Begleiter und fahren zurück nach Hause.
Die Kurtz Detektei Wuppertal informiert Herrn Hilden über das Ergebnis der Observation. "Ich hab's doch gewusst!", ruft er in sein Telefon. "Wissen Sie, was ich jetzt mache? Ich rufe meine Ex an und frage sie, wie der Tag war und was die beiden heute unternommen haben. Wetten, dass sie mir nicht die Wahrheit erzählt?" Wenig später klingelt es in unserem Detektivbüro in Barmen erneut: "Im Kino will sie heute gewesen sein! Die lügt, wann immer es ihr passt! Nicht sehr christlich, was?" Herr Hilden beauftragt erneute Observationen durch unsere Wuppertaler Privatdetektive zu den drei weiteren bevorstehenden Versammlungen der Zeugen Jehovas innerhalb der beiden Wochen, in denen die Tochter bei der Mutter lebt. Jedes Mal nimmt das Kind teil, und im Anschluss an eine der Veranstaltungen folgt ein weiterer Predigtdienst ("Klinkenputzen").
An den meisten Türen werden der unbekannte Mann und die Zielpersonen ohne Umschweife abgewiesen.
Als Herr Hilden den abschließenden Ermittlungsbericht erhält, hat er es eilig, zu seinem Auto zu kommen, um bei seiner Ex-Frau aufzuschlagen und ihr mit Klage zu drohen, wenn sie es nicht künftig unterlassen würde, das gemeinsame Kind zum Besuch religiöser Veranstaltungen zu zwingen. Am nächsten Tag kommt er noch einmal im Büro der Kurtz Detektei Wuppertal vorbei, berichtet vom gestrigen Streit mit der Kindesmutter und erläutert die Hintergründe unserer Beauftragung ausführlich:
"Das gab ein gewaltiges Gezeter. Wie kannst du mir nur einen Detektiv auf den Hals hetzen?! Und so weiter ... Ich sage: Hör mal, du verarschst mich hier nach Strich und Faden und da wunderst du dich, dass ich was dagegen unternehme?! Bin ich auf der Wurstsuppe hergeschwommen, oder was? Das hört jetzt auf, sonst schick ich dir die Anwälte auf den Hals und dann kriegst du eine Unterlassungsklage! Capice? Sie hat dann irgendwann auch klein beigegeben, weil sie weiß, dass sie kein Recht dazu hat, unsere Tochter gegen ihren Willen zu so was zu zwingen!"
"Ist es denn gegen den Willen der Tochter?", fragt einer unserer Detektive, der gerade im Büro ist, aber nicht in den Fall involviert war.
"Na aber hallo! Ich habe sehr oft mit ihr darüber gesprochen. Sie fühlt sich dort unwohl, und dieses von Haus zu Haus ziehen empfindet sie als extrem peinlich. Auf der anderen Seite will sie aber ihre Mutter auch nicht enttäuschen und erzählt mir nichts, weil meine Ex von ihr verlangt, den Mund zu halten. Früher war die nicht so – sonst hätte ich sie auch nie geheiratet. Da hat sie immer auf ihre Eltern geschimpft, die sie in diese Schiene gedrängt haben, aber heute ist sie genauso fanatisch wie die. Es ist richtig: Ich möchte nicht, dass sich meine Tochter religiöser Blödsinnigkeit, Idiotie und mit Endzeitwahnvorstellungen durchtränkter Propaganda hingibt. Wenn sie einen solchen Weg beschreiten sollte, dann doch wirklich nur aus freien Stücken und nicht weil sie in jungen Jahren dazu gedrängt wurde. Sie soll eine gute Ausbildung erhalten und ein vernünftiger Mensch werden, statt ihre Zeit mit Bibeldeutungen zu verschwenden. Wissen Sie eigentlich, was das heißt, Zeuge Jehovas zu sein? Viele von denen lehnen das Hochschulstudium ab, weil es moralisch verkommen sei oder aus sonst was für idiotischen Gründen! Bei meiner Ex-Frau war es genauso: Ihre Eltern, also Oma und Opa meiner Tochter, haben ihr das Studieren verbaut. Und was ist aus ihr geworden? Jetzt hampelt sie wie ein Bettler von Tür zu Tür und geht den Leuten mit ihrem Geschwafel auf den Geist. So etwas will ich für meine Tochter nicht!"
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20
Jan
Die Geschichte der Privatdetektive in Wuppertal und ganz Deutschland ist sehr vielschichtig. Nach dem ersten Auftauchen von Detektivbüros in der Mitte des 20. Jahrhunderts entwickelte sich nach und nach eine Wachstumsbranche, die nach dem 1. Weltkrieg ausuferte. So existierten laut einer offiziellen Betriebszählung im Jahr 1925 bereits 1.321 Detekteien auf dem Gebiet der Weimarer Republik, ferner eine große Zahl an Detektiv-Verbänden. Da damals wie heute keine staatlichen Zugangsvoraussetzungen an den Beruf geknüpft waren, genossen Detektive im Bergischen Land und landesweit in den 20er Jahren einen zweifelhaften Ruf. Denn unter die seriösen Ermittler mischten sich jede Menge schwarzer Schafe, die im Stile amerikanischer Kriminalfilme der 40er Jahre regelmäßig für Schlagzeilen sorgten, weil sie sich der Erpressung, des Meineids, der Gewaltanwendung und zahlreicher weiterer Straftatbestände im Zuge ihrer vermeintlichen Detektiv-Tätigkeit schuldig machten.
In der Weimarer Republik fielen vereinzelte Detektive mitunter negativ auf, weil sie vermeintlich korrekte Informationen unter Androhung oder sogar unter Anwendung von Gewalt erpressten.
Folglich wurde schon Anfang der 20er Jahre der Ruf nach staatlichen Berufsvoraussetzungen für die Detektive in Wuppertal und dem gesamten Land laut. Leider ist eine solche Maßnahme bis zum heutigen Tag niemals (von keiner Regierung in keiner der wechselnden Staatsformen) verwirklicht worden. Immerhin kann seit 1920 beim Vorliegen hinreichender Gründe (nachgewiesene Rechtsverstöße) die Gewerbeuntersagung für die betreffende Detektei ausgesprochen werden. Dass der private Ermittler eine Notwendigkeit zur Unterstützung der schon damals personell überforderten Ermittlungsbehörden darstellt, wurde bereits zu dieser Zeit anerkannt. Mangelnde Fachkenntnisse, zweifelhafter Leumund und nicht vorhandene Rechtssicherheit machten den deutschen Detektiv allerdings in dieser Phase quasi unbrauchbar als Zeugen. So gab es jede Menge negativer Presse, der die Berufsverbände entgegenzuwirken suchten, indem sie die Regierung immer wieder vergeblich um die Lizensierung der Detektivbranche baten. Die allgemeine Empfehlung lautete damals, sich an Akademiker oder ehemalige Kriminalbeamte zu halten, um es zu vermeiden, auf "Winkeldetektive" zu treffen. Das ist auch heute noch ein guter Rat – auch wenn es selbst bei ehemaligen Kriminalpolizisten zu bedenklichen Ausnahmen wie der Affäre Cobra kommen kann – und zu den Detektiven der Kurtz Detektei Wuppertal zählen beide empfohlene "Arten".
Nach der Eingliederung privater Ermittlungen in staatliche Verbände im Dritten Reich gelang der Detektivbranche mit Ende des Krieges die gesellschaftliche Re-Etablierung in der späteren BRD, obgleich vorher teilweise für kurze Zeiträume durchgesetzte Lizenzierungsverfahren mit Inkrafttreten des Grundgesetzes am 23.05.1949 endgültig ad acta gelegt wurden. In der Sowjetischen Besatzungszone herrschte währenddessen ein allgemeines Berufsverbot für Detektive, weshalb es viele Detektive vor dem Mauerbau in den Westen zog, vor allem nach Nordrhein-Westfalen und einige kamen auch als Detektive nach Wuppertal.
Verfasser: Gerrit Koehler
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22
Jul
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*Hinweis: Das Büro der Kurtz Detektei Wuppertal liegt im Wuppertaler Stadtteil Elberfeld. Alle Einsätze werden von der Friedrich-Ebert-Straße in Wuppertal aus durchgeführt und berechnet. Bei anderen auf dieser Domain beworbenen Einsatzorten oder -regionen handelt es sich weder um örtliche Niederlassungen noch um Betriebsstätten der Kurtz Detektei Wuppertal, sofern nicht explizit anders ausgewiesen. Wir können Ihnen bundesweit günstige Anfahrtspauschalen bieten, Gleiches gilt für zahlreiche Regionen im Ausland. In ländlichen Gebieten erfolgt die Berechnung in der Regel von der nächstgrößeren Stadt. Weitere Informationen zu den Honoraren finden Sie hier und zu den Einsatzorten hier.
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